Unser Körper ist immer im Hier und Jetzt – unser Geist hingegen reist häufig mit einer anderen Geschwindigkeit. Manchmal hängt er noch an Ereignissen in der Vergangenheit oder befindet sich bereits planend in der Zukunft.
Es ist wichtig sich mit Körper und Geist im aktuellen Moment zu befinden, um fokussiert und konzentriert zu sein und seine volle kognitive Leistung auszuschöpfen. Dies gelingt nicht immer sofort und ist unter Berücksichtigung der vielen Ablenkungen zuweilen auch nicht leicht. Die Terminkalender sind häufig voll und Meetings (ganz gleich ob analog oder digital) werden nahtlos und ohne Pause aneinander gereiht.
Für uns kann das bedeuten, dass wir uns bereits schon im aktuellen Meeting gedanklich mit dem direkt anschließenden auseinandersetzen
- „Komme ich pünktlich hier raus?“,
- „Habe ich alle Infos für das nächste Meeting?“,
- „Wer nimmt am nächsten Meeting teil und kann ich ggf. zu spät kommen?“.
Volle Fokussierung und Konzentration ist somit kaum möglich. Der Effekt überträgt sich auf das nächste Meeting. Wir hängen gedanklich noch im letzten Meeting, stehen unter Zeitdruck und müssen uns gleichzeitig mit einer neuen Fragestellung beschäftigen.
Höchstleistung für unser Gehirn.
Was kann man tun, um dieses Wissen nutzbar zu machen?
Als Organisator:in
- Meetings mit einem Abstand von 5-15 Minuten planen und den Teilnehmern:innen Puffer für Pausen zu ermöglichen
- Am Anfang den Teilnehmern:innen kurz die Möglichkeit zum „ankommen“ geben und diese auf mögliche Störungen (die ein erfolgreiches miteinander erschweren würden) hinweisen zu lassen
Als Teilnehmer:in
- Kurze Pausen zwischen den Meetings einplanen und gedanklich das eine abschließen und auf das neue einstellen
- Kurze Atemübung (z. B. Atmen – Lächeln – Innehalten)
- Kurzer Bodyscan
Wenn sich nun die Frage stellt, ob es effizient ist und was es kostet, wenn Meetings 5-10 Minuten später beginnen, muss auch die Frage gestellt werden, was ein nicht leistungsfähiger Teilnehmer:in pro Stunde kostet und welche Kosten für ein Folgemeeting anfallen, welches u. U. nicht notwendig gewesen wäre.